Redaktion religion.ch

Wer sind unsere Autor:innen?

Zusammenfassung – «religion.ch» ist wie ein Kaleidoskop der Vielfalt, das die Perspektiven seiner Autor:innen nicht in einheitliche Formen zwängt und sie nicht gegeneinander abwägt. Wir betrachten sie nicht als Repräsentant:innen von Religionen oder Weltanschauungen, sondern als individuelle Perspektiven oder Facetten eines komplexen Mosaiks. Das Bild, das auf «religion.ch» entsteht, ist nicht neutral. Es ist ein lebendiges Gemälde, das von unseren Zielen und Werten inspiriert ist. Das bedeutet, dass sich jene, die diese nicht stützen, auch nicht an «religion.ch» beteiligen. Ebenso sind es unsere eigenen Begrenzungen, sei es in Ressourcen oder in unserem Netzwerk, die das Bild, das wir malen, prägen. Dennoch streben wir stets danach, unterschiedliche Stimmen und Perspektiven in unsere Plattform einzubinden und ein breiteres Spektrum von Erfahrungen und Meinungen widerzuspiegeln. Transparenz über unsere Motive, aber auch unsere Möglichkeiten, soll beim Lesen und Verstehen unserer Inhalte helfen.

Bei uns bestimmen die Autor:innen die Perspektive, aus der sie ihren Text schreiben. Das Bild, das aus dem Zusammenspiel der Texte entsteht, ist daher nur eines von vielen möglichen. Entsprechend sollen hier die Überlegungen, die hinter der Auswahl der Autor:innen stehen, transparent gemacht werden.

Du findest alle unsere Autor:innen auf unserer Autor:innen-Liste.

Die Perspektiven werden nicht gegeneinander aufgewogen

Für «religion.ch» schreiben sowohl Religionswissenschaftler:innen, Theolog:innen und Ethnolog:innen als auch nicht theologisch ausgebildete Menschen aus verschiedenen religiösen Gemeinschaften, aber auch gemeinschaftlich ungebundene Gläubige und Menschen mit nicht-religiösen Weltzugängen.

Jeder Beitrag stellt eine von verschiedenen möglichen Perspektiven auf ein Thema dar. Die unterschiedlichen Zugänge sollen nicht gegeneinander aufgewogen werden, sondern Möglichkeiten darstellen, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das begründen wir einerseits aus unserem Religionsverständnis und andererseits aus unseren Zielen und Werten.

Keine Repräsentant:innen

Unsere Autor:innen schreiben ausserdem nicht als Repräsentant:innen von Religionen oder Weltanschauungen, sondern zeigen einzelne von vielen möglichen Perspektiven und Facetten. Das liegt am Religionsverständnis, welches wir hier vorschlagen und zur Diskussion stellen. Die Ansichten unserer Autor:innen sollen folglich nicht für ganze Gemeinschaften, Religionen oder weitere Weltzugänge verallgemeinert werden.

Das Team von «religion.ch» nimmt eine andere Position ein als manche der Autor:innen, die sich teilweise sehr wohl als Repräsentant:innen ihrer Religionsgemeinschaften verstehen. Das hat auch damit zu tun, dass nicht alle das gleiche Religionsverständnis teilen. Es ist das Ziel von «religion.ch», an weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber Religion(en) zu rütteln. Das wollen wir dadurch erreichen, dass wir ein Religionsverständnis vorschlagen und damit die Diskussion darüber eröffnen, was Religion überhaupt ist.

In der Regel werden Themen kontrovers diskutiert und es gibt zu allem verschiedene Meinungen. Die Beiträge unserer Autor:innen sind in einem grösseren Zusammenhang einer Diskussion über ein Thema zu sehen. Andere Menschen, die sich derselben Religion zuordnen, sehen das Thema wohlmöglich ganz anders. Die Vielfalt ist hier unendlich, unsere Möglichkeiten sie darzustellen sind hingegen begrenzt.

Wer schreibt bei «religion.ch» und wer nicht?

Das Projekt «religion.ch» entspringt dem interreligiösen Dialog und entsprechend stehen wir für bestimmte Werte und Ziele ein. Das bedeutet aber auch, dass sich bestimmte Menschen und Organisationen nicht daran beteiligen wollen und auch, dass wir nicht allen eine Plattform geben möchten. Gerade Menschen und Organisationen, die Diversität nicht anerkennen wollen, beteiligen sich nicht an Projekten, die Diversität sichtbar machen. Diese Positionen können auf «religion.ch» daher nur aus einer wissenschaftlichen Perspektive beschrieben werden. Unsere wissenschaftlichen Autor:innen berichten aber gerne mit Zitaten aus ihrer Forschung, weshalb auch Perspektiven dieser Menschen und Organisationen einfliessen.

«religion.ch» sieht die Schweizer Verfassung und Gesetzgebung als Rahmen. Menschen und Organisationen, die diese nicht im Grundsatz anerkennen, bekommen hier keine Plattform.

Collage aus einem Teil unserer Autor:innen. Bild: religion.ch

Es gibt noch weitere Faktoren, die die Auswahl der Autor:innen einschränken. Erstens sind die Ressourcen von «religion.ch» begrenzt und so muss immer eine Auswahl getroffen werden. Perspektiven sind aber unendlich und können auf unserer digitalen Plattform auch jederzeit ergänzt werden. Zweitens ist mit den Menschen hinter «religion.ch» ein Netzwerk verbunden. Dieses reicht zwar sehr weit, hat jedoch auch seine Grenzen.

Eine dieser Grenzen ist, dass organisierte Gruppen und Vereinigungen einfacher erreichbar sind als Einzelpersonen. Unter unseren Autor:innen sind also jene übervertreten, die mit Organisationen verbunden sind – gegenüber jenen ohne institutionelle Anbindung. Das ist insofern ungünstig, als Individualisierung und Säkularisierung fortschreiten und sich daher immer mehr Menschen in der Schweiz keiner Religionsgemeinschaft oder sonstigen weltanschaulichen Gruppierung zuordnen, sondern individuelle Wege beschreiten. Deshalb versuchen wir, im Rahmen unserer Ressourcen auch Menschen zu erreichen, die in weniger engem Kontakt zu organisierten Weltanschauungen stehen.

Welches Bild entsteht?

Auch wenn es unser Wunsch ist, einen angemessenen Einblick zu geben, wie Menschen in der Schweiz ihre Religionen und Weltanschauungen leben, ist das Bild auf «religion.ch» verzerrt. Es ist keine «neutrale» Darstellung. Sie ist von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Einige dieser Faktoren betreffen die Autor:innen und sind oben beschrieben, andere betreffen unsere Werte und Zielsetzungen und damit verbunden unser Religionsverständnis. Wir sind uns bewusst, dass Darstellungen immer durch Perspektiven geprägt sind. Das Einzige, was wir hier tun können, ist transparent über unsere Perspektiven zu informieren.

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